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Feier der rumänischen Königsfamilie im historischen Schloss Peleș anlässlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland unter König Karl I im Jahr 1880
Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien nahm gestern an der Feier im
historischen Schloss Peleș in Sinaia teil, zu der die rumänische Königsfamilie eingeladen hatte, um die
Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland sowie zwischen
Rumänien und Frankreich am 20. Februar 1880 unter König Karl I zu würdigen.
Neben Seiner Majestät Margareta nahmen auch Seine Königliche Hoheit Prinz Radu und Seine
Königliche Hoheit Prinzessin Sofia teil. Bei der Feier waren etwa 100 Gäste, darunter hochrangige
Mitglieder der rumänischen Regierung und des rumänischen Parlaments, des Verfassungsgerichts,
Persönlichkeiten aus Diplomatie, Wirtschaft und Kultur sowie Vertreter der Zivilgesellschaft teil.
Botschafter Dr. Peer Gebauer dankte der rumänischen Königsfamilie für diese Ehre. Er unterstrich
in seiner Rede, dass Deutschland und Rumänien auf eine beeindruckend lange Partnerschaft und
Freundschaft zurückblickten und verwies darauf, dass es das rumänische Königshaus war, das von
Beginn an herausragendes Symbol und zugleich ein zentraler Gestalter dieser Freundschaft gewesen sei.
Er betonte: "Heute, 144 Jahre später, sind unsere Beziehungen enger denn je. Ob politisch,
wirtschaftlich oder kulturell, unsere beiden Länder sind Partner und Alliierte, die einander
schätzen und sich vertrauen."
Einen zentralen Beitrag dazu habe fraglos die deutsche Minderheit in Rumänien geleistet, und leiste
ihn noch heute. Dabei hob er den wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der rumänischen Gesellschaft
und zum Aufbau eines modernen rumänischen Staatswesens hervor, den die Minderheit geleistet habe. Er
ergänzte: "Die Deutschen in Rumänien sind echte Brückenbauer. Und sie sind in dieser Hinsicht nicht
allein. Wir sind dankbar dafür, dass heute auch eine starke rumänische Gemeinde in Deutschland
existiert. Rund eine Million Rumäninnen und Rumänen leben und arbeiten in Deutschland, sind bestens
integriert und bereichern täglich die Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern."
Botschafter Gebauer würdigte auch die Wirtschaft als weiteren zentralen Pfeiler der bilateralen
Beziehungen: "Die Zahlen sind in der Tat beeindruckend: Deutschland ist für Rumänien mit Abstand
der größte Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen strebt Jahr für Jahr neuen Rekordmarken
entgegen - 2023 waren es sogar erstmals mehr als 40 Milliarden Euro. Deutschland ist auch der größte
ausländische Investor in Rumänien. Über 10.000 deutsche Unternehmen haben hierzulande über 250.000
Arbeitsplätze geschaffen. Ob Automobilzulieferer oder Supermarktketten, ob große deutsche Konzerne
oder zahlreiche Mittelständler - für praktisch alle ist der Wirtschaftsstandort Rumänien eine echte
Erfolgsgeschichte. Besonderes Kennzeichen dieser Investitionen ist es, dass sie auf Dauer und auf
beidseitigen Nutzen angelegt sind: Investiert wird auch in Know-How-Transfer, lokale Wertschöpfung
und Ausbildung. Und das Potential dafür, weitere Kapitel dieser gemeinsamen Wirtschafts-
Erfolgsgeschichte zu schreiben, ist riesig."
Besonders lobte Botschafter Gebauer auch die politische Zusammenarbeit zwischen Deutschland
und Rumänien: "Unsere beiden Länder sind seit langem EU-Partner und NATO-Alliierte. Doch der
brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns noch einmal deutlicher vor Augen geführt, wie
wichtig diese Partnerschaft für unsere gemeinsame Sicherheit in Europa ist. Wir sind dankbar dafür,
Rumänien in diesen schwierigen Zeiten als engen Freund an unserer Seite zu wissen. Dabei stellen wir
immer wieder fest: Auf Rumänien ist Verlass, wir teilen gemeinsame Werte. Und wir schätzen, dass
Rumänien - wie Deutschland - immer kompromissorientiert an gemeinsamen Lösungen mitwirkt und nie
die Veto-Möglichkeiten missbraucht. Der europäische Geist, den Rumänien vorlebt, ist Vorbild für
andere EU-Staaten. Umso mehr verdienen es die Menschen hierzulande, dass die Schengen-
Mitgliedschaft so bald wie möglich vollständig erreicht wird und die Kontrollen auch an den
Landgrenzen wegfallen."
Botschafter Gebauer dankte der Kronhüterin und den weiteren Angehörigen der königlichen
Familie für die Gastfreundschaft, die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen auf Schloss Peleș
feiern zu können. Dabei hob er hervor, dass die gemeinsame Feier der Aufnahme der diplomatischen
Beziehungen zwischen Rumänien und Frankreich ein wichtiges und überaus passendes Signal sei: "Die
deutsch-französische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Grundlage der europäischen
Einigung und damit auch der engen Partnerschaft, die unsere beiden Länder mit Rumänien verbindet.
Gestatten Sie mir, hier an diesem besonderen Ort, den Hinweis, dass die rumänische Mitgliedschaft in EU
und NATO auch dem entschlossenen Einsatz des rumänischen Königshauses, insbesondere von Mihai I.
zu verdanken ist. Dass unsere drei Länder, dass Deutschland, Frankreich und Rumänien, heute
gemeinsam in einem geeinten Europa leben und zusammenarbeiten können, ist und bleibt für uns
ein großes Glück."
Pressemitteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien