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Feier der rumänischen Königsfamilie im historischen Schloss Peleș anlässlich der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland unter König Karl I im Jahr 1880

veröffentlicht: Dienstag, 12. März 2024, 21.00 Uhr
Fotohinweis: @Familia Regalã a României
Fotohinweis: @Familia Regalã a României

Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien nahm gestern an der Feier im

historischen Schloss Peleș in Sinaia teil, zu der die rumänische Königsfamilie eingeladen hatte, um die

Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland sowie zwischen

Rumänien und Frankreich am 20. Februar 1880 unter König Karl I zu würdigen.

Neben Seiner Majestät Margareta nahmen auch Seine Königliche Hoheit Prinz Radu und Seine

Königliche Hoheit Prinzessin Sofia teil. Bei der Feier waren etwa 100 Gäste, darunter hochrangige

Mitglieder der rumänischen Regierung und des rumänischen Parlaments, des Verfassungsgerichts,

Persönlichkeiten aus Diplomatie, Wirtschaft und Kultur sowie Vertreter der Zivilgesellschaft teil.

Botschafter Dr. Peer Gebauer dankte der rumänischen Königsfamilie für diese Ehre. Er unterstrich

in seiner Rede, dass Deutschland und Rumänien auf eine beeindruckend lange Partnerschaft und

Freundschaft zurückblickten und verwies darauf, dass es das rumänische Königshaus war, das von

Beginn an herausragendes Symbol und zugleich ein zentraler Gestalter dieser Freundschaft gewesen sei.

Er betonte: "Heute, 144 Jahre später, sind unsere Beziehungen enger denn je. Ob politisch,

wirtschaftlich oder kulturell, unsere beiden Länder sind Partner und Alliierte, die einander

schätzen und sich vertrauen."

Einen zentralen Beitrag dazu habe fraglos die deutsche Minderheit in Rumänien geleistet, und leiste

ihn noch heute. Dabei hob er den wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der rumänischen Gesellschaft

und zum Aufbau eines modernen rumänischen Staatswesens hervor, den die Minderheit geleistet habe. Er

ergänzte: "Die Deutschen in Rumänien sind echte Brückenbauer. Und sie sind in dieser Hinsicht nicht

allein. Wir sind dankbar dafür, dass heute auch eine starke rumänische Gemeinde in Deutschland

existiert. Rund eine Million Rumäninnen und Rumänen leben und arbeiten in Deutschland, sind bestens

integriert und bereichern täglich die Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern."

Botschafter Gebauer würdigte auch die Wirtschaft als weiteren zentralen Pfeiler der bilateralen

Beziehungen: "Die Zahlen sind in der Tat beeindruckend: Deutschland ist für Rumänien mit Abstand

der größte Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen strebt Jahr für Jahr neuen Rekordmarken

entgegen - 2023 waren es sogar erstmals mehr als 40 Milliarden Euro. Deutschland ist auch der größte

ausländische Investor in Rumänien. Über 10.000 deutsche Unternehmen haben hierzulande über 250.000

Arbeitsplätze geschaffen. Ob Automobilzulieferer oder Supermarktketten, ob große deutsche Konzerne

oder zahlreiche Mittelständler - für praktisch alle ist der Wirtschaftsstandort Rumänien eine echte

Erfolgsgeschichte. Besonderes Kennzeichen dieser Investitionen ist es, dass sie auf Dauer und auf

beidseitigen Nutzen angelegt sind: Investiert wird auch in Know-How-Transfer, lokale Wertschöpfung

und Ausbildung. Und das Potential dafür, weitere Kapitel dieser gemeinsamen Wirtschafts-

Erfolgsgeschichte zu schreiben, ist riesig."

Besonders lobte Botschafter Gebauer auch die politische Zusammenarbeit zwischen Deutschland

und Rumänien: "Unsere beiden Länder sind seit langem EU-Partner und NATO-Alliierte. Doch der

brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns noch einmal deutlicher vor Augen geführt, wie

wichtig diese Partnerschaft für unsere gemeinsame Sicherheit in Europa ist. Wir sind dankbar dafür,

Rumänien in diesen schwierigen Zeiten als engen Freund an unserer Seite zu wissen. Dabei stellen wir

immer wieder fest: Auf Rumänien ist Verlass, wir teilen gemeinsame Werte. Und wir schätzen, dass

Rumänien - wie Deutschland - immer kompromissorientiert an gemeinsamen Lösungen mitwirkt und nie

die Veto-Möglichkeiten missbraucht. Der europäische Geist, den Rumänien vorlebt, ist Vorbild für

andere EU-Staaten. Umso mehr verdienen es die Menschen hierzulande, dass die Schengen-

Mitgliedschaft so bald wie möglich vollständig erreicht wird und die Kontrollen auch an den

Landgrenzen wegfallen."

Botschafter Gebauer dankte der Kronhüterin und den weiteren Angehörigen der königlichen

Familie für die Gastfreundschaft, die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen auf Schloss Peleș

feiern zu können. Dabei hob er hervor, dass die gemeinsame Feier der Aufnahme der diplomatischen

Beziehungen zwischen Rumänien und Frankreich ein wichtiges und überaus passendes Signal sei: "Die

deutsch-französische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Grundlage der europäischen

Einigung und damit auch der engen Partnerschaft, die unsere beiden Länder mit Rumänien verbindet.

Gestatten Sie mir, hier an diesem besonderen Ort, den Hinweis, dass die rumänische Mitgliedschaft in EU

und NATO auch dem entschlossenen Einsatz des rumänischen Königshauses, insbesondere von Mihai I.

zu verdanken ist. Dass unsere drei Länder, dass Deutschland, Frankreich und Rumänien, heute

gemeinsam in einem geeinten Europa leben und zusammenarbeiten können, ist und bleibt für uns

ein großes Glück."

Pressemitteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien

Fotohinweis: @Familia Regalã a României

Quelle: Pressemitteilung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest