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„Michelsberger Spaziergänge” 2023 begonnen
Die Sommerkonzertreihe „Michelsberger Spaziergänge” hat am 9. Juli begonnen und dauert bis Ende August. Jeden Sonntag, ab 17 Uhr findet in der evangelischen Dorfkirche oder auf der Michelsberger Burg ein Konzert statt.
Die Konzertreihe ist dieses Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung der Michelsberger Burg vor 800 Jahren gewidmet. Im Anschluss an die Konzerte sind auch Vorträge zu der Geschichte geplant. Jeder Sonntag ist einem der 8 Jahrhunderte gewidmet. Den ersten Vortrag hielt der Historiker Dr. Konrad Gündisch in rumänischer Sprache.
Die Burg ist in einer Urkunde von 1223 belegt, in der König Andreas II. die Schenkung von Michelsberg durch den Geistlichen Gocelinus an die Zisterzienserabtei in Kerz bestätigt. Der Bau der romanischen Basilika ist um 1200 anzusetzen, denn bei Grabungen wurde im Baugrund eine Münze von 1174 gefunden. Der Bau der Ringmauer wurde vor dem Mongolensturm 1241 in Angriff genommen.
Zum musikalischen Programm:
Eine Woche nach der Eröffnung mit der Schola Gregoriana Siculeni aus dem gleichnamigem Dorf im Kreis Harghita am Sonntag, dem 9. Juli, tritt in der romanischen Basilika der 800 Jahre alten Burg auch der orthodoxe Psalm-Sänger Petre Moise aus Râmnicu Vâlcea auf. Byzantinische Gesänge aus der Blütezeit vor dem Fall und der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen, die er schon seit genau 25 Jahren pflegt, hat Petre Moise am 16. Juli in Michelsberg vorgetragen. Der kultigen Ortsbeschreibung von Constantin Noica, das ritterliche Michelsberg wäre „ein Modell für das teutonische Absitzen vom Pferd“, wird folglich nebst der bestimmend römisch-katholischen und okzidentalen auch die orientalische Musikfarbe aufgetragen, die das Panorama entsprechend der Kreuzzüge und ihrer Zielorte vervollständigt.
Die Fortsetzung der „Michelsberger Spaziergänge“ am 23. Juli in der evangelischen und barocken Dorfkirche bestreitet das Ensemble Sectio Aurea, gefolgt vom Blockflöten-Trio Lanyer Consort am 30. Juli, das ebenfalls historisch bestens informiert und in der evangelischen Kirche zu hören sein wird. Aranka Kövári, musikalische Leiterin des Lanyer Consorts, ist eine Woche darauf am Sonntag, dem 6. August, auch als Mitglied und Spielerin des Zinks im Quarto dŽOro beteiligt, das mit Sängerin und Ensemble-Gast Roberta Szklenár aus Budapest Musik italienischer Meister des sprühenden 17. Jahrhunderts interpretiert. Für das Konzert am 13. August greifen Elena Borz (Violine), Mihai Bădiță (Klarinette) und Ovidiu Borz (Fagott) aus Hermannstadt zu Kammermusik des 18. Jahrhunderts. Das vorletzte Konzert am 20. August mit Gitarrist Stefan Barcsay aus Deutschland, der seinen Auftritt der Romantik widmet, und das Finale der „Michelsberger Spaziergänge“ am 27. August mit zeitgenössischer Musik und dem Ensemble Couleurs aus Klausenburg/Cluj-Napoca unter der Leitung von Komponist Alexandru Murariu wiederum finden in der Basilika der Burg statt.
Zu allen Konzerten ist der Eintritt frei.
Spenden sind erwünscht.
Weitere Details inden Sire unter: michelsberger-spaziergaenge.evang.ro.
Quelle: HZ&ADZ