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Pfingstmontag – Bedeutung und Ursprung

veröffentlicht: Montag, 29. Mai 2023

Seit wann wird Pfingsten gefeiert?

Bereits seit Ende des 4. Jahrhunderts begehen Christen weltweit Pfingsten. Das Fest fällt jedes Jahr auf den fünfzigsten Tag nach dem Ostermontagund beschließt damit den sogenannten Osterfestkreis.

Das Wort Pfingsten geht auf das griechische Pentekoste zurück, das für der Fünfzigste steht. Weil Pfingsten sich nach Ostern richtet, wechselt das Datum und liegt in einem Zeitraum zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni.

Welche Bedeutung hat Pfingsten?

Ursprünglich war Pfingsten ein jüdisches Erntedankfest. Die Bedeutung verschob sich später, weil die christliche Gemeinde begann, Pfingsten als Geburtstag der Kirche zu feiern. Laut Apostelgeschichte ist Pfingsten der Tag, an dem die Jünger Jesu vom Heiligen Geist "erhellt" wurden.

Die Jünger Jesu – auch als Apostel bekannt – empfingen 50 Tage nach der Wiederauferstehung Christi den Heiligen Geist. Deshalb wird der Feiertag auch "Fest des Heiligen Geists" genannt. Die Jünger konnten plötzlich mehrere Sprachen sprechen. Man spricht auch vom sogenannten "Pfingstwunder". Zudem erhielten sie den Auftrag Christi, das Evangelium zu verkünden. Von den zwölf Aposteln war Judas zu dem Zeitpunkt schon tot.

Pfingsten: Geburtsstunde der Kirche

Im übertragenen Sinne ist mit Pfingsten auch die christliche Missionierung rund um den Erdball gemeint: Die Jünger Jesu fühlten sich von Gott dazu aufgefordert, den christlichen Glauben in der Welt zu verbreiten.

Hier kommt Feuer eine symbolische Bedeutung hinzu: Die Jünger sollten das Evangelium mit großer Begeisterung verbreiten, also "Feuer und Flamme" für ihre Aufgabe sein. Der Startschuss für die Jünger, den christlichen Glauben zu verkünden, ist somit die Geburtsstunde der Kirche.

Welche Pfingstbräuche werden gefeiert?

In Deutschland wird der Feiertag mit besonderen Pfingstbräuchen begangen. Dazu zählen Prozessionen, Pfingstfeuer oder das Aufstellen von Pfingstbäumen.

Auch der Pfingstochse spielte in den Bräuchen einmal eine wichtige Rolle. In ländlichen Gebieten war es bis ins 19. Jahrhundert üblich, das Vieh zu Pfingsten auf die Weide zu führen – nach dem Winter das erste Mal im Jahr. Dafür schmückten die Bauern ihren kräftigsten Ochsen mit Blumen und Bändern.

In Österreich und einigen Teilen Deutschlands gibt es auch den Brauch des Pfingststehlens. In der "Unruhnacht" von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag werden Nachbarn Streiche gespielt. Nach altem Brauch darf alles, was nicht durch ein Dach geschützt ist, mitgenommen und versteckt werden.



Imola Munteanu