Kultur (Montag) zurück
Literatur ohne Grenzen - Rumänien bei der Frankfurter Buchmesse 2025
Rumänien war bei der Frankfurter Buchmesse 2025 vom 15. bis 19. Oktober mit einem Stand vertreten, der von der rumänischen Regierung organisiert wurde. Dieser Stand diente dazu, rumänische Literatur international zu präsentieren und umfasste Buchausstellungen, Lesungen sowie Gelegenheiten, Autoren und Verleger zu treffen. Rumänien förderte mit dieser Präsenz seine zeitgenössische Literatur auf der weltweiten Leitveranstaltung für die Buchbranche.
Mariana Gorczyca war die einzige Schriftstellerin aus Rumänien, die persönlich bei Veranstaltungen am Rumänien-Stand der diesjährigen Frankfurter Buchmesse dabei gewesen ist. Außer ihr hatte das Rumänische Kulturministerium zwei weitere Autoren nach Frankfurt am Main eingeladen: Iulian Fruntaºu (Republik Moldova) und Pavlo Matyusha (Ukraine). Ebenfalls Gäste des Kulturministeriums waren die Kulturmanagerin Antje Contius und die Übersetzer Jan Cornelius und Georg Aescht.
Jan Cornelius war es auch, der die Buchvorstellung am 17. Oktober moderierte. Aus Anlass der 80 Jahre seit Beginn der Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit stellte Mariana Gorczyca ihren Roman „Diesseits und jenseits des Tunnels. 1945” (Honterus Verlag, 2020, Übersetzung von Beatrice Ungar), vor. Das Buch ist eine deutsche Übersetzung des rumänischen Originals, das 2019 im Polirom Verlag unter dem Titel „Dincoace și dincolo de tunel. 1945”
Die Romanautorin und Journalistin Mariana Gorczyca, deren Werke laut der Präsentation der Veranstalter „Identität, Resilienz und die Rolle der Kultur beim Aufbau von Verständnis über Grenzen hinweg thematisieren”, beteiligte sich auch aktiv an zwei Diskussionsrunden, die am 18. Oktober stattgefunden haben.
Zunächst diskutierten Mariana Gorczyca, Iulian Fruntașu und der ukrainische Autor, Essayist, Übersetzer und Kriegsveteran Pavlo Matyusha zum Thema „Gegen Apathie und Ermattung – Wie kann Literatur einen Krieg überleben?”
Schließlich ging es gemeinsam mit Iulian Fruntașu, dessen Werk genauso wie jenes von Gorczyca reale und imaginäre Grenzen hinterfragt, unter dem Titel „Literatur ohne Grenzen” darum, wie Literatur sprachliche, kulturelle oder politische Grenzen überwinden kann, um Verständnis und Dialog zu fördern.
Der Autor Iulian Fruntașu ist promovierter Politikwissenschaftler und Diplomat, bekannt für seine prägnanten Reflexionen über Politik, Geschichte und Sprache in Osteuropa. Das Gespräch wurde von Georg Aescht moderiert, die Übersetzung übernahm Jan Cornelius.
Weitere Buchvorstellungen und Lesungen im Rumänien-Stand widmete der Pop Verlag Ludwigsburg bekannten Autorinnen und Autoren aus Rumänien, wie z. B. Ana Blandiana, Dinu Flãmând, Eginald Schlattner, Robert ªerban und Nicolae Tzone.
Quelle: hz/Google