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Abschlusspressekonferenz anlässlich der GEKE-VOLLVERSAMMLUNG
"Im Zuhören kann auch die eigene Sichtweise hinterfragt werden", betonte die neue GEKE-Präsidentin Rita Famos.
Bei der Abschlusspressekonferenz der GEKE-Vollversammlung zogen die neu gewählte Ratspräsidentin Rita Famos, der scheidende Ratspräsident John Bradbury, Generalsekretär Mario Fischer und Gerhard Servatius-Depner, Pfarrer in Mediasch und einer der Vertreter der vier gastgebenden Kirchen (Evangelische Kirche A.B. in Rumänien), und Leiter des ZETO (Zentrum für evangelische Theologie Ost) Resümee über die Vollversammlung.
"Das eindrücklichste Bild war für mich zu sehen, dass der Eröffnungsgottesdienst noch stark lokal geprägt war, und wie beim Abschlussgottesdiest die verschiedenen europäischen Gottesdiensttraditionen sichtbar wurden", so Servatius-Depner, der die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch als besonders positiv bei der Vollversammlung empfunden hat.
Der ehemalige Präsident John Bradbury betonte die Bedeutung des gemeinsamen Glaubens und Betens inmitten verschiedener Sprachen und Konfessionen und während der Sitzungen und Besprechungen.
Die neue GEKE Präsidentin Rita Famos zeigte sich tief beeindruckt über die hohe Fähigkeit zur Synodalität bei der Vollversammlung. "Wir haben klare Statements, aber wir sind offen für andere Meinungen. Im Zuhören kann auch die eigene Sichtweise noch einmal hinterfragt werden", so Famos.
Sie stellte die Arbeitsprozesse der kommenden sechs Jahre vor. 1. wird die Frage nach dem Menschenbild mit den zunehmenden Möglichkeiten künstlicher Intelligenz und der bioethischen Aspekte aus evangelischer Sicht beleuchtet, 2. Konfessionalität in einer postkonfessionellen Welt bearbeitet, 3. Die Gespräche mit der baptistischen, katholischen und anglikanischen
Kirche fortgesetzt und 4. die Themen Migration, Friedensethik und Theologie des Wandels aufgearbeitet.
Famos hob auch die Stadt Sibiu/Hermannstadt mit ihren verschiedenen Kirchen und Sprachen hervor. "Die Komplexität der Geschichte wird hier sichtbar", so Famos.
Generalsekretär Mario Fischer sagte abschließend, was für ihn der wichtigste Moment war: "Wir konnten alle Vorhaben für die Zukunft verabschieden. Die Bedeutung der Leuenberger Konkordie wurde dabei sichtbar." Für die Zukunft habe sich gezeigt, dass Theologie mittlerweile global anders als in den traditionellen Kirchen Europas gelebt werde, was sich auch in den Migrationskirchen in Europa zeige. Europäische TheologInnen kämen an die Grenzen ihrer Sprachfähigkeit.
Die Beschlüsse werden in den kommenden Tagen auf der Website cpce-assembly.eu hochgeladen.
(Hermannstadt/Sibiu, 2.9.)