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Messung des europäischen Meridians durch Kronstadt
Vor 140 Jahren verlief die Messung des europäischen Meridians durch das Zentrum von Kronstadt/Brașov. Ein Stein gibt Zeugnis.
Für unsere Zeitkamaraden scheinen der Nullmeridian und die Teilung der Erde für immer festgelegt zu sein. Allerdings war es vor 140 Jahren fast unmöglich zu reisen, wenn man zwei Karten benutzte, die in zwei verschiedenen Ländern gedruckt wurden. Und das, weil es keinen Nullpunkt gab, von dem aus man mit der Messung beginnen konnte, sondern fast jeder Staat seine eigenen Teilungen des Globus hatte.
Am 13. Oktober 1884 beschloss eine Delegation aus 25 Ländern, dem Zustand ein Ende zu setzen, der die Seefahrt besonders erschwerte. Die Delegierten trafen sich in Washington und einigten sich dann darauf, dass die Referenzzeit auf dem Nullmeridian festgelegt werden sollte, der durch den Londoner Stadtteil Greenwich südlich der Themse verläuft.
Die Mariners bestimmten Greenwich zum „Nullmeridian“.
Weil sie auf die größten Schwierigkeiten stießen, waren es die Seeleute, die zu der Konvention gelangten, dass Greenwich als Nullmeridian des gesamten Planeten gelten sollte. Nach den Matrosen übernahmen auch die Eisenbahner die Konvention, und praktisch war 1884 eine Formalität erfüllt. Ab 1884 wurde die GMT (Greenwich Meridian Time) verwendet, bis sie 1972 durch die Coordinated Universal Time (UTC) ersetzt wurde, ein Kriterium mit viel höherer Präzision.
Inschrift auf Deutsch
Um die Meridiane präzise einzeichnen zu können, wurden im Zeitraum 1883-1885 weltweit Messungen durchgeführt. Sie fuhren auch durch Kronstadt/Brașov, mitten durch die Innenstadt, auf dem Schlossberg/Dealul Straja, wo sich auch die Zitadelle befindet. Diejenigen von der Facebook-Seite „My Name:Brasov“ gingen um den Hügel herum und fanden einen Stein mit Inschrift, der an die Messung vor fast 140 Jahren erinnert. Auf dem Stein steht in deutscher Sprache geschrieben, dass dort zwischen 1883 und 1885 die „Meridianmessung Europas“ stattfand.
Quelle: BizBrasov.ro